Von Röhrenbach ging es zum Kamp hinunter nach Wegscheid am Kamp. Von dort fuhren wir (Franziska und Felix) 10km weiter zuerst steil bergauf auf einem Güterweg ohne Verkehr und dann etwas flacher auf der relativ wenig befahrenen Bundesstraße nach Gföhl. Ab Gföhl ging es zuerst sehr flott und dann entlang der Krems angenehm leicht bergab nach Krems. In nur etwas mehr als 2 Stunden waren so die 40 km nach Krems in wunderschöner Landschaft geschafft. Im Vergleich zur Kamptalroute über Gars und Langenlois mit viel weniger Verkehr und daher mehr spaß beim Fahren.
Von Krems aus ging es weiter am südlichen Donauufer auf dem Donauradweg nach Melk und Ybbs. Bei sonnigem Wetter ging es in der wunderschönen Landschaft flott voran. Es wäre toll gewesen, wenn wir bereits vor einigen Jahren den südlichen statt dem nördlichen Donauradweg genommen hätten.
Ab Ybbs hatten wir damit zu kämpfen, dass der Ybbstal-Radweg in dieser Gegend nur aus Schildern auf Bundes- und Landesstraßen besteht, die den Weg nicht immer eindeutig angeben. Da wir wegen der aufziehenden Regen- und Gewitterwolken schnell sein wollten, mussten wir nach einigen Umwegen wegen der schlechten Beschilderung mit dem Routenplaner den direkten Weg nach Amstetten nehmen. Dieser Teil der Fahrt war daher nicht mehr so schön wie die vorherigen.
Am Ende mussten wir durch den Routenplaner noch über 10 km Umweg fahren, da die künstliche Intelligenz die Adresse des Quartiers falsch auswertete und wir erst durch die parallele Verwendung mehrerer Routenplaner das Ziel finden konnten.
Im Quartier stieß dann auch Wolfgang zu uns.
Im Zentrum von Amstetten mussten wir lange suchen, bis wir ein Lokal fanden, das auch um 21:00 noch offen hatte. Bei unserer Rückkehr zum Quartier wartete Patrick bereits auf uns.
Donnerstag 27.5.2021 Amstetten – Gstatterboden im Nationalpark
Bei regnerischem Wetter fuhren wir Richtung Waidhofen an der Ybbs los. Der angeblich besonders schöne Ybbstal-Radweg verläuft auf dieser Strecke meist auf mehr oder weniger stark befahrenen Straßen. Wir waren froh, als wir in Waidhofen ankamen und eine Pause für Corona-Tests in der Apotheke einlegten. Wahrscheinlich beginnt der wirklich schöne Teil dieses Radwegs erst hinter Waidhofen.
In Waidhofen verließen wir den Ybbstal-Radweg und fuhren
über Weyer ins Ennstal. Ein ungeplanter Umweg bei Pettendorf auf einer
Nebenstraße gehörte zu den schönsten Abschnitten dieses Tages.
In Kastenreith konnten wir auf den Ennstal-Radweg durch das Gesäuse wechseln. Bis Kleinreifling wird der Radweg abseits der Bundesstraße geführt und ist trotz einiger Steigungen sehr schön. Danach wird der Ennstalradweg allerdings durchgehend auf der Bundesstraße durch das Gesäuse geführt. Diese Straße zeichnet sich neben unangenehmen Verkehr durch starke Steigungen aus. Auf den folgenden 42 km mussten wir 840 Höhenmeter bewältigen, wobei der Wetterbericht mit Regen ab 15:00 leider Recht behielt.
Die wunderschöne Landschaft im Gesäuse konnten wir daher nur sehr eingeschränkt genießen, da wir mit Straßenverkehr und der Bewältigung der Steigungen im Regen beschäftigt waren. Ziemlich müde erreichten wir Gstatterboden im Nationalpark und konnten um 19:00 gerade noch ein Abendessen kurz bevor das einzige Lokal in dem Ort zusperrt erhalten.
Als Radweg ist das Gesäuse nur sehr eingeschränkt zu empfehlen.
Freitag 28.5.2021 Gstatterboden im Nationalpark - Mandling
Am Freitag wurde das Wetter besser und ab Mittag fuhren wir sogar in wunderbarem Sonnenschein.
Die letzten km des Gesäuses waren wie am Vortag durch starke Steigungen geprägt. Am Ende von Gesäuse und Steigungen warteten Victoria, Michael und Christa, die hier in die Radtour einstiegen.
Wir mussten noch einige km auf der Bundesstraße fahren. Danach wurde der Radweg endlich tatsächlich zu einem Radweg abseits bzw. neben den großen Straßen. In wunderschöner Landschaft und bei gutem Wetter konnten wir dann endlich entspannt ohne Autoverkehr bis Mandling fahren.
Am Abend konnten wir in dem Lokal „Das Geringer“ (https://dasgeringer.at) den angeblich besten Kaiserschmarren Österreichs genießen.
Samstag 29.5.2021 Mandling – Fusch am Großglockner
In der Früh fuhren wir von Mandling schnell nach Radstadt, um die notwendigen Covid-Tests durchzuführen. Mit negativen Ergebnissen ging es dann entlang der Enns bis Altenmarkt und dann in Richtung Flachau. Nach Reitdorf bogen wir aber Richtung Wagrain ab und nach einem relativ kleinen Anstieg ging es dann schöne 13 km teilweise sehr steil bergab nach St. Johann im Pongau. Leider wurde die Abfahrt durch den beginnenden Regen getrübt. Der Regen wurde leider immer stärker und begleitete uns auf dem folgenden weniger schönen Abschnitt des Tauernradwegs, der leider häufig mit der Bundesstraße verbunden war.
Als es in Schwarzach sehr steil bergauf nach Oberuntersberg ging, hörte der Regen zum Glück endlich auf und das Wetter wurde im laufe des nachmittags immer schöner.
Entlang der Salzach ging es dann über Lend und Taxenbach bis nach Bruck. Dieser Teil der Strecke ging stetig bergauf und diese eigentlich als kurze, leichte und erholsame Etappe gedachte Route war überraschend anstrengend.
Nach einer längeren Einkaufs- und Kaffee-Pause in Bruck fuhren wir noch 7 km nach Fusch ins Quartier.
Sonntag 30.5.2021 Fusch am Großglockner – Lienz
Trotz gutem Wetter war am Vormittag die Straße auf dem Großglockner leider gesperrt. Sie wurde erst ab Mittag geöffnet. Wir waren daher gezwungen, die Alternativroute über das Gasteinertal zu nehmen.
Die ersten 25 km konnten wir sehr schnell fahren, da wir genau den Weg, den wir am Tag davor mühsam hochgefahren waren, bergab fuhren.
Nach einem steilen Anstieg bei Lend und zwei Tunneln genossen wir die Hügel des Gasteinertals. Besonders „freute“ und das Lob von Golfspielern, die gar nicht glauben konnten, dass man Fahrräder auch ohne Motor benutzen kann.
Bei Bad Bruck ging es steil zum Wasserfall in Bad Gastein hinauf und danach nochmals weiter bergauf zur Bahnstation der Tauernschleuse in Böckling. Nachdem wir in Malnitz den Zug wieder verlassen hatten, ging es auf nicht ganz optimalem Straßenbelag 7 km steil bergab zur Mittagspause nach Obervellach.
Das Wetter südlich der Tauern war jedenfalls um vieles besser als im Gasteinertal. Da wir inzwischen schon recht spät dran waren, fuhren wir daher bei Sonnenschein sehr flott den wunderschönen Radweg durch das Mölltal bis Winklern. Allen, denen Blumenwiesen und schöne Berge gefallen, kann dieser Weg nur empfohlen werden.
Zwischen Winklern und Lienz stellte sich uns noch ein 400 Höhenmeter-Hügel in den Weg, was dazu führte, dass wir an diesem Tag gleich viele Höhenmeter wie bei der geplanten Route über den Großglockner fuhren.
Montag 31.5.2021 Lienz – Cortina d‘Ampezzo
Viktoria, Christa, Michael und Wolfgang beendeten die Radtour an diesem Vormittag. Franziska und Felix machten sich entlang der Drau auf dem Radweg bei bestem Wetter Richtung Sillian auf den Weg.
Überraschend schnell waren wir an der Grenze zu Italien angelangt und überlegten bereits, wie wir den Nachmittag in Cortina gestalten würden, da nurmehr 30 km, teilweise bergab, zu fahren waren.
Kurz nach der Grenze hörte aber der asphaltierte Radweg auf und die nächsten 30 km fuhren wir auf einem Schotter- Sand- und Stein-Weg. Von den besonders schönen Dolomiten bekamen wir daher leider sehr wenig mit, da wir nur langsam vorankamen und in erster Linie auf den Boden schauten, um unsere Reifen zu schonen und spitzen Steinen auszuweichen. Durch manche getrocknete Schotterflussbetten mussten wir die Räder schieben.
Erst sehr spät am Nachmittag kamen wir erschöpft in Cortina an.
Dieser Radweg ist nur mit Gravel/Mountain-Bikes und entsprechend pannensicheren Reifen zu empfehlen. Dass er Teil des „Standardradwegs“ München – Venedig ist, hat uns sehr gewundert.
Dienstag 1.6.2021 Cortina d‘Ampezzo – Pordenone
Nach Cortina ging es noch einige km auf Schotter weiter. Wir nahmen inzwischen lieber die Bundesstraße. Ab Acquabona gab es einen asphaltierten und wunderschönen Radweg, auf dem wir gemütlich mit wunderbarem Ausblick auf Berge und Wiesen bergab rollten.
Nach Pieve die Cadore ging es steil auf einer kaum befahrenen Landstraße bergab und auf dieser Nebenstraße auch weitere schöne 20 km bis vor Catellavazzo.
Vor Catellavazzo war der Radweg wegen Baustellen nicht mehr vorhanden und wir mussten auf der Bundesstraße weiterfahren. Der beschilderte Radweg war dann ab Longarone gesperrt und wir mussten 15 km auf einer autobahnähnlichen Bundesstraße mit sehr viel Verkehr bis Soverzene fahren.Ab Soverzene gab es endlich wieder einen Radweg, der aber leider großteils nicht asphaltiert war. Nach den letzten beiden Tagen war unsere Freude über diese Wege sehr gering.
Da wir auf den Schotterwegen einem Gewitter davonfuhren, konnten wir den Ausblick auf den Lago di Santa Croce nicht ganz unbeschwert genießen. Ein Erdrutsch, der den Radweg versperrte und das notwendige Tragen der Fahrräder und des Gepäcks über dieses Hindernis trugen auch nicht zur Entspannung bei.
Zum Glück konnten wir und dann bei einer schönen abfahrt nach Vittorio Veneto entspannen.
Danach ging es entspannt in der Ebene Richtung Pordennone.
Einige km nach Vittorio Veneto und noch vor Sacile wechselten wir auf einen Radweg, um dem Autoverkehr zu entkommen. Bodenwellen auf diesem Weg führten leider zu einem Sturz und einer Menge Schürfwunden bei Felix. Danach fuhren wie etwas langsamer fuhren bis Pordennone.
Auch wenn die letzten zwei tage landschaftlich sehr schön waren, ist der Radweg ohne Mountain-bike nihct zu epfehlen. Ein zweites Mal werden wir ihn nicht mehr fahren.
Mittwoch 2.6.2021 Pordenone - Grado
Von Prodennone ging es entspannt Richtung Palmanova und dann
auf dem bereits häufig gefahrenen Radweg nach Grado.
Auf dieser Etappe ohne besondere Schwierigkeiten stellte sich endlich bei Jasminduft und Sonnenschein ein entspanntes Italien-Urlaubs-Gefühl ein.
Bereits vor 16:00 waren wir dann am Ziel.